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Ein Jahr für Blauflossenthune

erstellt am: 01.09.2013 | von: Jürgen Oeder | Kategorie(n): Blauflossenthun, News, Umwelt

Wird dies das Jahr der Blauflossenthune und kommen sie überall zurück? Man mag es kaum aussprechen, aber die Indizien sind optimistisch betrachtet nicht zu übersehen. Nach den hervorragenden Fängen im Mittelmeer von Kroatien bis an die spanische Küste (wo unlängst ein Grander-Thun gefangen wurde!) kommen nun auch hoffnungsvolle Signale von den Azoren – und sogar Norwegen! Um die Azoren-Insel São Miguel tummeln sich derzeit viele und vor allem auch sehr große Bluefins bis zum Gigantenmaß von über 400 kg! Bislang wurden aber nur Abrisse produziert. Die großen Thune jagen zwei Meilen unter Land und ihre Vettern, Gelbflossen- und Großaugenthune (mit 140 kg und mehr) wurden von Tauchern in nur 20 m tiefem Wasser gesehen. Und vor Norwegen soll ein Schwarm von Blauflossenthunen in der 100-200 kg-Klasse ein leichtes Schleppnetz zerrissen haben. Dass sich die Thune dort im golfstromwarmen Wasser an Makrelen und auch Köhler mästen, war bis früher die Regel und nicht die Ausnahme, wie ihr in meinem Buch auf Seit 126/127 nachlesen könnt. 1949 fing der Däne Carl Bauder im südlichen Kattegat in einem Sommer 68 Thune mit einem Gesamtgewicht von über 10 Tonnen. Im gleichen Jahr wurde der erste Thunfisch-Club in Skandianvien gegründet. Er richtete Competitons mit über 100 Booten und Teams sogar aus den USA und Australien aus. Pro Saison wurden damals 300-400 Thune gefangen. In der nordöstlichen Ecke des Skagerak waren die Schwärme mit 1000 Fischen und Gewichten von 25-500 kg noch größer. Dass diese goldenen Zeiten womöglich wiederkehren können, wäre das Werk der  griechischen EU-Kommissarin für Fischerei, Maria Damanaki. Sie hat mit der Raubbaupolitik ihrer Vorgänger gebrochen und kämpft äußerst erfolgreich gegen die Überfischung. Ihr ist mit rigiden Fangbeschränkungen zu verdanken, dass sich die Thunfischbestände derzeit so gut erholen.