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Costa Rica im April-Mai 2013

erstellt am: 31.05.2013 | von: Jürgen Oeder | Kategorie(n): Costa Rica, Reiseziele

Von Gabriel Mossmann

Nach der Willkommenszeremonie ging es dann auch schon für die erste Ausfahrt raus und wir konnten dann auch gleich die ersten Jurel (Pacific Crevalle Jack) für Fliege und Popper begeistern. Kein schlechter Auftakt. Am 24. April ging es mit meinem Kumpel Rainer von Düsseldorf über Madrid nach San Jose. Nach einer Nacht im Hotel ging es dann mit Kleinflugzeug und Taxi weiter an die Pazifikküste. Mehr als zwei Wochen fischen lagen vor uns. Dazu bestes Wetter (Affenhitze ist eigentlich passender), nette Menschen und leckeres Essen, ich war happy. Also schnell die Unterkunft bezogen, die Ruten fertiggemacht und ab zum Hafen.
Nach der Willkommenszeremonie ging es dann auch schon für die erste Ausfahrt raus und wir konnten dann auch gleich die ersten Jurel (Pacific Crevalle Jack) für Fliege und Popper begeistern. Kein schlechter Auftakt. Ich muss dazu sagen, dass mein Kumpel ein reiner Fliegenfischer ist und nichts anderes macht. Ich fische auch gerne mit der Fliege, aber in meinen Augen gibt es nichts Geileres als Popperfischen. Darüber hinaus bin ich aber auch anderen Methoden wie etwa Livebaitfischen und Schleppen nicht abgeneigt, was dann insgesamt ein größeres Spektrum an Fischen ermöglicht. Gefischt haben wir in der Regel morgens von halb sieben bis neun-halb zehn, und nachmittags von drei Uhr bis etwa sechs Uhr, danach ist es eh schon dunkel. Trotz des guten Auftakts war die Fischerei immer mal wieder etwas zäh, die Fische springen auch dort nicht ins Boot. Zudem ändern sich die Bedingungen immer wieder. So spät in der Saison war noch keiner von uns da gewesen, und das Wetter war nicht immer so wie wir es uns gewünscht hatten. Aber das konnte unsere Stimmung in keinster Weise beeinträchtigen. Außerdem gab es immer wieder mal eine Sternstunde mit den Jacks an der Fliege. Dann waren viele Fische zu fangen, in Größen bis 5 kg, was an der 10er Fliegenrute schon eine Menge Spaß bedeutet. Auch waren immer wieder mal einige Trupps von Makarelas (Pacific Sierra) unterwegs, die immer eine schöne Abwechslung brachten. Nach der Makrela habe ich aber nur noch mit Stahlvorfach an der Fliegenrute gefischt, was sich meiner Meinung nach nicht nachteilig ausgewirkt hat. Mein Highlight an der Fliegenrute war ein Atun negro (Black Skipjack ) von ca. 6 kg und eine Makarela von ca. 3 kg. Ansonsten waren leider nicht viele Tunas da, das hatten wir in der Vergangenheit schon ganz anders erlebt. Neben den Jurel, Atun negro und Makarelas konnten wir mit der Fliegenrute noch kleine Atun amarillo (Gelbflossenthun), Jurel verde (Green Jack), Jurel azul (Bluefin Trevally), Dorado (auch recht klein, etwa wie vorm Ebro), Jurel ojo grande (Horse-eye Jack), Barrakuda und Pez aguja (Needlefish) fangen. Wobei uns die Jurel immer wieder super Attacken und tolle Drills geliefert haben. Sie waren der Hauptfisch während dieser Tour. Zwischendurch habe ich dann auch mal mit Livebait (Jurel verde und Sardinas) gefischt. Beim ersten Versuch konnte ich den ersten Gallo (Hahnenkammfisch) des Urlaubs haken, leider konnte er sich nahe am Boot mit Hilfe des Propellers befreien. Sehr schade: Es war ein schöner Fisch und ein guter Drill. Beim nächsten Versuch gab es zuerst eine schöne Corvina (Weakfish, lecker!), nichts Spektakuläres, aber super für die Küche. Einige Zeit später ging dann der größte Fisch des Urlaubs auf die Sardine. Der Drill zog sich ganz schön in die Länge und der Fisch nahm immer wieder ordentlich Schnur. Umso größer war die Freude, als dann der Gallo langsam neben dem Boot immer wieder mal nach oben kam, nur um im nächsten Moment wieder abzutauchen. Etwas später konnte unser Guide dann das Vorfach greifen, den Fisch im Wasser abhaken und releasen. Danach konnten wir noch einen Gallo drillen, der aber leider nach einigen Minuten wieder ausstieg. Was für ein Tag! Das haben wir natürlich auch noch abends entsprechend gefeiert. Da für mich das Popper- und Stickbaitfischen den größten Suchtfaktor hat, lagen auch immer eine leichtere und eine schwere Rute wurfbereit im Panga. Die Attacken auf Popper und Stickbait haben sich tief in mein Gehirn gebrannt. Wenn das Wasser anfängt zu spritzen und im nächsten Augenblick die Rute krumm ist: nur geil! Die Hauptbeute hier waren auch Jurel, allerdings ein wenig größer, so 5 – 8 kg, und gerade an der leichteren Rute ein Mordsspaß. Aber auch mit der schweren Rute konnte ich ein paar schöne Fische fangen, keine Riesen, aber mit viel Spaß: Einmal hatte ein Pargo negro (Cubera Snapper) den Popper ziemlich nah am Boot genommen, weswegen wir die gesamte Attacke aus nächster Nähe beobachten konnten. An einem anderen Tag kam ein Gallo beim Poppern hoch, als der Köder fast schon am Boot war. Also schnell eingekurbelt, ein weiter Wurf in die Richtung und nach zwei drei Schlägen mit dem Popper konnte ich etwas Silbriges mit dunklen Streifen hinter dem Popper sehen. Beim nächsten Schlag mit dem Popper war die Rute krumm und ich happy. Nach einem schönen Drill und ein zwei Fotos durfte auch dieser Hahnenkamm schon wieder schwimmen. Wir hatten auch zwei Ausfahrten mit einem größeren Boot, um zu sehen, ob wir vielleicht nicht doch einen Pez vela (Segelfisch) fangen können, aber da blieben wir Schneider. Gesehen haben wir dabei Schildkröten und Delfine und auch ein paar Pez Vela, die aber nicht hungrig waren oder einfach nur keinen Bock auf unsere Auslage hatten. Wir hatten jedenfalls eine schöne Zeit mit einer abwechslungsreichen Fischerei, auch wenn es nichts wirklich Großes gab und der ein oder andere Tag ein wenig zäh verlief. Ach, bekomm‘ schon wieder Fernweh! Tackle: Fliegenruten und -rollen von Shimano in den Klassen 10 und 12 mit entsprechenden Schnüren und Vorfächern. Wobei ich diesmal alle Fische auf die 10er gefangen habe. Die Fliegen waren fast ausschließlich selbstgebunden. Zum Trollen hatte ich eine 50 lbs-Standup-Kombo dabei, aber die fristete nur ein trauriges Dasein. Zum Jiggen (was ich aber nicht gemacht hatte) war eine Kilwell Black Velvet in PE 3-6 dabei, mit einer Gorilla 8 und 50 lbs-Hemmingway-Schnur. Diese Kombination hat sich super zum Livebaitfischen gemacht. Die leichtere Popper-Kombo bestand aus der Expert Focus, gepaart mit einer Stella 8000 FA und JB in 50 lbs. Die schwere Rute war eine Shimano Lesath Kaibutsu SM, mit einer Stella 20000 SW und JB in 80 lbs. Leader von Fisherman und Varivas in 100, 130 und 200 lbs. Daran kamen NT-Power Swivel und Owner Splitringe. Als Köder haben sich die Roosta Popper bewährt (vor allem in Füsilier) und die Xhoff Popper (die es ja leider nicht mehr gibt), Sebile Splasher waren auch dabei und Yozuri Bull GT und Stickbaits von Maria (Sardine-grau). Wobei meine Favoriten für die leichtere Rute die Roosta Popper und Maria Sticks waren, und für die schwere Rute die Xhoff Popper. Ansonsten habe ich den relativ langen Leader (ca. 2 – 2,5m) mittels PR Knoten mit dem Braid verbunden. An den Leader kam mittels Nagelknoten einen Wirbel mit Sprengring. Das ält super und mit einer Sprengringzange lassen sich die Köder relativ schnell wechseln. Hat alles gut gehalten und es gab keine Tackleverluste. Pura vida, Gabriel.